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Freiwilligendienste und Praktika
Praktika bei politischen Stiftungen in Israel

In Israel sind alle fünf deutschen politischen Stiftungen vertreten:

Die deutschen politischen Stiftungen sind seit vielen Jahren in Israel vertreten, einige gar seit zwei Jahrzehnten. Sie stehen "ihrer Partei" zwar ideologisch nahe, sind jedoch finanziell vollständig unabhängig. Ihre finanziellen Mittel fließen aus dem Fiskus, paritätisch, je nach Repräsentanz der Parteien im deutschen Bundestag. Die unterschiedliche politische Ausrichtung der Stiftungen tut ihrem gemeinsamen Ziel - die Verbesserung der deutsch-israelischen Beziehungen - keinen Abzwang. Die Stiftungen erachten sich als Moderatoren und Katalysatoren. Sie inszenieren Gesprächsforen: Konferenzen, Seminare und Workshops zwischen Menschen verschiedener Konfessionen, unterschiedlichem kulturellem und politischem Hintergrund. Sie wollen Brücken bauen, zwischen Deutschland-Europa und Israel, sowie zwischen Israel und seinen Nachbarn in der Region. Die Funktion der Stiftungen als neutrale Mittler in einem multireligiösen und multikulturellen Land wie Israel ist unumstritten.

Ein Praktikum in einer deutschen politischen Stiftung zu absolvieren, ist in jeglicher Hinsicht eine große Bereicherung. Nur sollte sich ein jeder darüber im klaren sein, dass ein derartiges Engagement für die eine oder andere Stiftung in Hinsicht auf den weiteren beruflichen Werdegang wohl bedacht sein sollte: Ein Praktikum bei einer politischen Stiftung wird leicht als Ausdruck einer bestimmten parteipolitischen Präferenz verstanden.
Praktika sind ebenfalls eine gute Basis, um sich für ein späteres etwaiges Stipendium bei ein und der selben Stiftung zu qualifizieren. Einem Wechsel innerhalb der politischen Stiftungen ist in jedem Falle abzuraten.

Die folgenden Punkte differieren je nach politischer Stiftung. In der Regel (KAS) sollte das Praktikum zwei bis acht Wochen betragen. Es ist jedoch ratsam, dieses in den Monaten Februar bis Mai oder Oktober bis Dezember zu absolvieren. Die anderen Monate werden von jüdischen Feiertagen bzw. von den israelischen Urlaubsmonaten geprägt, wodurch die sonst äußerst interessante Stiftungsarbeit beeinflußt wird. Als rechtzeitige Bewerbung um einen Praktikantenplatz sollte der Interessent sich mindestens ein Jahr vor dem gewünschten Praktikumsbeginn bewerben. Die Nachfrage ist groß und steigt stetig. Dieses Phänomen sollte nicht unterschätzt werden. Es gibt zwar kein offizielles Mindestalter, doch empfiehlt es sich, gerade auch aufgrund der anspruchsvollen Tätigkeit, das 18. Lebensjahr abgeschlossen zu haben.

Aufgrund der strikten finanziellen Anbindung an die Budgetrichtlinien sind die politischen Stiftungen in der Regel weder in der Lage, Reisekosten noch Lebenshaltungskosten (Miete o.ä.) zu übernehmen. Selbst die Gewährung eines Honorars ist unüblich. Die Stiftungen leisten jedoch gerne praktische Unterstützung, wie etwa bei der Vermittlung eines WG-Zimmers etc. Es ist auch ratsam, diese Art von Hilfestellung anzunehmen, da die örtlichen Mitarbeiter/innen die Situation im Land genauestens kennen. Bei der inhaltlichen Gestaltung des Praktikums werden in erster Linie die Wünsche bzw. das Interesse der Praktikanten berücksichtigt, denn die in der Stiftung verbrachte Zeit soll für beide Seiten einen positiven Nutzen erwirken. So können die Praktikanten Aufträge für politische Recherchen übernehmen, um im Anschluss daran politische Berichte zu verfassen. Es besteht die Möglichkeit, Seminar-Veranstaltungen inhaltlich und organisatorisch zu betreuen, bei der Vorbereitung und Durchführung von Besuchen hochrangiger Delegationen zu assistieren, den Repräsentanten zu politischen Terminen zu begleiten und am laufenden Geschäftsbetrieb teilzuhaben. Gute Englischkenntnisse sind in jedem Falle unabdingbar, hebräische Grundkenntnisse von Vorteil, aber kein Muss.

Heike Grunewald, Hamburg August 2000



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überarbeitet 2015-03-23 von Stefan Ahlswede